Aktivitäten

Die Aktivitäten des Naturschutzvereines konzentrieren sich auf die Bewirtschaftung und Pflege der bestehenden Lebensräume, die Erweiterung und Schaffung von neuen, naturnahen Strukturen und die Durchführung von Veranstaltungen und naturkundlichen Exkursionen.

Bau und Unterhalt von Nisthilfen

Die natürlichen Nistgelegenheiten sind durch den Rückgang der Landwirtschaft im Siedlungsgebiet oder durch selten gewordene Altholz- und Totholzbestände rar geworden. Wir unterstützen mit verschiedenen Nisthilfen unterschiedliche Vogelarten. Im Siedlungsgebiet zum Beispiel Mauersegler und Mehlschwalben, in Obstgärten Gartenrotschwanz und Wendehals und im Wald verschiedene Meisenarten. Die Nisthilfen werden gelegentlich auch von „Exoten“ wie Siebenschläfern, der Haselmaus oder Hornissen benutzt. Unser „Immobilienbestand“ umfasst derzeit rund 300 Nistkasten. 

Pflanzen und Pflege von Hecken und Waldrändern

Hecken bereichern die Landschaft, bieten Unterschlupf und Nahrung und sind Lebensraum für viele Insekten, Pflanzen und Tiere. Hecken sind für viele Lebewesen auch Trittsteine in der Landschaft welche es ermöglichen, verschiedene Lebensräume untereinander zu verbinden. Neben der Pflanzung ist auch eine regelmässige Pflege notwendig, um diesen vielfältigen Lebensraum zu erhalten. Hecken können mit weiteren Elementen wie Lesesteinhaufen, Asthaufen u.s.w. zusätzlich aufgewertet werden. Hecken werden am besten in Etappen gepflegt. Teilbereiche können problemlos auf „den Stock“ gesetzt werden, während die übrigen weiterhin als vollwertiger Lebensraum zur Verfügung stehen.

Bau und Unterhalt von Trockenmauern und Kleinstrukturen

Trockenmauern und Lesesteinhaufen sind Lebensraum und Rückzugsort von Zauneidechsen, Feuersalamander oder Geburtshelferkröten. Wann immer sich die Gelegenheit bietet, verwenden wir Bruchsteine von Hausabbrüchen oder aus Steinbrüchen der Umgebung, um neue Trockenmauern anzulegen. Ob als Böschungssicherung bei unseren Weihern, beim Rebberg oder zur Terrassierung steilen Wiesenböschungen. Ein ehemaliges Rebgrundstück am Bürerberg, die „Rebbergterrassen“, wurde vom Naturschutzverein Gansingen erworben und über Jahre hinweg in einen terrassierten Mikrokosmos umgewandelt, Dieser bietet vielen seltenen Amphibien, Insekten, – und Pflanzenarten ein neues Zuhause.  Die neusten Trockenmauern wurden im Rahmen von Firmenanlässen im Jurapark unter der Leitung des Naturschutzvereines gebaut.

Trockenmauerbau November 2022, Gebiet Röt

Bewirtschaften von Fromentalwiesen und Magerwiesen

Wir bewirtschaften verschiedene Fromentalwiesen und Magerwiesen am Bürerberg, Chaisacher und Hinter Gugli. Der Schnittzeitpunkt und die Pflegemassnahmen sind in einem Bewirtschaftungsvertrag mit dem Kanton Aargau geregelt. Fromentalwiesen können in der Regel ab dem 15. Juni und Magerwiesen ab dem 01. Juli geschnitten werden. Anfang September folgt dann mit Ausnahme der Magerwiesen ein zweiter Schnitt. Bei allen Wiesen wird jeweils eine Teilfläche von 5 % bis 10 % nicht geschnitten und dient als Rückzugsstreifen für die Wiesenbewohner*innen.

Unser eigener Rebberg

Seit 2004 produzieren wir unseren eigenen Wein. Die angepflanzten Reben der Rebsorte Direktträger müssen nicht gespritzt werden und und werden in der Wiler Trotte gekeltert.  Wir produzieren auf 4,63a Rebkulturen zwischen 200 und 300 Flaschen „Chuze Wy“. Der Wein dient als Werbeträger für unseren Verein, wird bei offiziellen Anlässen und Exkursionen aufgetischt und wird als Anerkennung für aktive Teilnahme an Arbeitseinsätzen an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgegeben. Der Rebberg ist auch ein Lebensraum und Trittstein für die Vernetzung verschiedener Lebensräume am Bürerberg und ist mit weiteren Elementen wie beispielsweise einer Trockensteinmauer ergänzt.

Bau und Unterhalt von Weihern

Der Naturschutzverein kann beim Bau von Weihern auf einen grossen Erfahrungsschatz zurückgreifen und konnte schon einige Projekte realisieren. Neben der Systemwahl zur sicheren Abdichtung ist vor allem die richtige Ausbildung der Ufer und die Tiefe des Weihers von entscheidender Bedeutung.  Manche Amphibienarten bevorzugen eher flache, warme Gewässer, andere bevorzugen tiefere Gewässer. Eine gute Besonnung fördert auf jeden Fall die Artenvielfalt. Die von uns ursprünglich gebauten „nackten“ Folienweiher oder die Abdichtung mit Lehmschichten und Stabilitkalk haben Nachteile in Bezug auf Beschädigungen der Rissbildung während Trockenperioden. Heute bevorzugen wir synthetische Kautschukdichtungsbahnen welche mit einer Schutzschicht aus Mergel überdeckt werden. Diese Bauweise hat sich sehr bewährt. Die nähere Umgebung der Weiher wird immer mit verschiedenen Kleinstrukturen wie Trockenmauern, Hecken, Holzhaufen und dergleichen aufgewertet.

Die Weiher werden mit einem jährlichen Arbeitseinsatz im Herbst gepflegt. Das Schilf wird gemäht und in Form von grossen Haufen zu Reptilienburgen aufgeschüttet. Die umliegenden Wiesen werden geschnitten, Sträucher und Bäume zurückgestutzt, Natursteinmauern erweitert und Instand gesetzt. Bei den tiefen Weihern kommt dann auch ab und zu unsere „Fischerausrüstung“ in Form von brusthohen Stiefeln zum Einsatz.

Exkursionen

Der Naturschutzverein bietet alljährlich naturkundliche Exkursionen an. Unter Führung unseres langjährigen Exkursionsleiters Meinrad Bärtschi unternehmen wir Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung.